Das richtige Futter für Schauwellensittiche

Ernährung - Welches ist das beste Wellensittichfutter?

Zuletzt aktualisiert am 11. Oktober 2023

Zwar habe ich das Thema Wellensittich Futter auf meiner Seite schon mehrfach behandelt, doch da dieser Punkt so umfangreich ist, widme ich ihm einen ganzen Bericht. Die Wahl des Futters ist ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Wellensittichzucht. Woraus meine Körner- und Keimfuttermischung besteht und welche Präparate ich nutze, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Körnerfutter

Körnerfutter steht allen meinen Wellensittichen, egal ob in der Zucht, der Babybox, der Absetzbox, der Voliere der Schauvorbereitung oder auf Ausstellungen immer in ausreichenden Mengen zur Verfügung. Es ist die Basis einer guten und ausgewogenen Ernährung.

Was ist drin?

Früher nutzte ich die fertige Futtermischung IMD Prestige von Versele Laga, welche ich über die Jahre hinweg immer weiter optimiert habe. IMD selbst besteht aus Plata Hirse, Silberhirse, Kanariensaat, Rote Hirse und Haferkernen. Damit deckt IMD den üblichen Bedarf eines Wellensittichs schon gut ab.

 

Ziel sollte es sein, den Wellensittichen den perfekten Mix aus Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten zu bieten.

Entsprechend habe ich diese Mischung um einen geringen Anteil Nigersaat (hoher Eiweißgehalt) ergänzt, wobei ihr beachten solltet, dass dieser Anteil nicht zu hoch ist. Zu viel Eiweiß kann euren Wellensittichen nämlich auch schaden (Eiweißschock). Also an der Stelle nochmal gut überlegen, ob ihr beispielsweise Mehlwürmer verfüttern möchtet.

 

Außerdem fügte ich noch Japanhirse, Platahirse und Derby Hafer hinzu, da diese Saaten sehr energiereich sind (Kohlenhydrate). Seit bald 3 Jahrzehnten verwende ich meine eigene Körnerfuttermischung. Sie besteht in Anteilen aus sieben Einzelsaaten (Kanariensaat, Silberhirse, Japanhirse, Platahirse, Derby Hafer, Rote Hirse & Nigersaat). Die genaue Formel bleibt natürlich mein Geheimnis.


Wie wird es verabreicht?

 

In den Zuchtboxen verabreiche ich das Körnerfutter über ovale Kunststoffnäpfe, in der Babybox sind diese rund und größer, damit auch hier jeder satt wird. Futterautomaten in der Absetzbox und den Volieren sorgen für ausreichend Nahrung rund um die Uhr.  

Keimfutter

Auch das Keimfutter ist eine eigene Kreation und hat seit mittlerweile fast 30 Jahren (mit geringen Abweichungen) bestand. Das Keimfutter ist während der Zucht unverzichtbar und ein wichtiger Baustein für qualitative Nachzuchten. Das Keimfutter zusammen mit den Präparaten ermöglichen eine gute Entwicklung eines jeden einzelnen jungen Wellensittichs.   

Was ist drin?

Mein Keimfutter besteht zu 50 % aus einer speziellen Körnerfuttermischung und dazu kommt noch Derby Hafer (auch in der Körnerfuttermischung enthalten), sowie etwas geringere Mengen an Katjangbohnen (viele Proteine), Weizen, Buchweizen und Dari (auch Mohrenhirse genannt).

Diese Mischung wird jeden Tag aufs Neue frisch zubereitet. 12 Stunden lang keimt das Futter im lauwarmen Wasser (ich nutze dafür einen großen Messbecher aus Kunststoff) bevor es im Anschluss in ein Sieb gegeben wird und dort ca. 6 Stunden abtropft.

 

Hinweis: Körner, die an der Wasseroberfläche schwimmen, sollten abgeschöpft, entsorgt und bitte nicht an die Wellensittiche verfüttert werden. Das Keimfutter ist jetzt allerdings noch nicht fertig. Es wird erst noch vom Sieb in eine Schale gegeben und ruht dort die nächsten 6 Stunden im Dunkeln.

 

Die Bilder zeigen mein Keimfutter pur und so, wie es am Ende aussieht. 

 


Nach der Keimung werden noch folgende Zutaten ergänzt: Möhren (gerieben), Ei (gerieben), Haferflocken, Haselnüsse (gerieben), Ei-Futter (Witte Molen), Buchweizen, Buchweizenmehl Grit & etwas STI-HO-DRU Honig von De Imme. Ich bin wirklich ein sehr großer Fan von dem Honig, weshalb es auch bereits einen kleinen Bericht zu diesem Produkt gibt. Auch an dieser Stelle kann ich ihn euch wieder nur empfehlen. Zum Schluss werden dann noch die Präparate hinzugegeben und das Keimfutter ist fertig.  

Wie wird es verabreicht?

 

In den Zuchtboxen verabreiche ich das Keimfutter über runde, von innen beschichtete Keramiknäpfe. In der Baby- und Absetzbox sowie in den Volieren sind diese aus Kunststoff und größer, damit auch dort alle genug zum Fressen haben. Während der Zuchtsaison wird täglich frisches Keimfutter gereicht, in den Sommermonaten deutlich weniger. Auch Wellensittiche, die sich in der Schauvorbereitung befinden bekommen kein Keimfutter, da dadurch die Federn im Schnabelbereich verfärbt werden.

Präparate & Co.

Ein Produkt, welches ich schon seit etlichen Jahren selbst nutze und wirklich jedem nur bestens empfehlen kann ist Cometaves von der belgischen Firma Comed. Verabreicht wird es bei mir über das Keimfutter, sorgt für eine bessere Brut- und Schaukondition und stärkt nebenbei noch allgemein das Immunsystem meiner Schauwellensittiche. In Deutschland führen nur noch sehr wenige Läden dieses Produkt, doch zum Glück gibt es Amazon & Co. Ich habe das Produkt für euch am Ende der Seite einmal verlinkt.

Neben den ganzen Präparaten bekommen meine Wellensittiche natürlich auch regelmäßig viel Grünzeug zum Knabbern. Ganz beliebt sind:

  • Schafgarbe & Löwenzahn aus dem ländlichen Umland
  • Zweige der Hainbuche, Möhren mit Kraut (Karottengrün), Minze und Fenchel aus unserem Garten

 

Diese platziere ich einfach auf den Böden der Volieren. Die Wellensittiche lieben jede kulinarische Abwechslung. Auf sehr wasserreiches Fruchtgemüse, wie Tomaten und Gurken verzichte ich jedoch aus hygienischen Gründen. Früher habe ich zudem Sepiaschalen und Mineralsteine gefüttert. Mittlerweile werden die wichtigsten Mineralien über die Präparate gereicht. Bei solch einer großen Speisekarte darf natürlich das Dessert nicht fehlen. Jeden 2. Tag bekommen die Wellensittiche auch etwas (rote) Kolbenhirse (Ernte aus Deutschland). 

 

Giftige Pflanzen? Ja, es gibt durchaus giftige Pflanzen, die ihr besser nicht euren Wellensittichen reichen solltet, doch keine Angst, der überwiegende Teil aller heimischen Pflanzenarten ist für Wellensittiche voll bekömmlich. Hermann Schabl geht in seinem Buch "Vogelfutterpflanzen" auf genau dieses Thema ein. Ein weiteres Buch, welches ich sehr weiterempfehlen kann. 

Wasser

Beim Wasser gibt es keine großen Geheimnisse. Meine Wellensittiche bekommen ganz normales kühles Leitungswasser. Verabreicht wird dieses über Wasserfontänen (von mir "Röhrchen" genannt) und in der Absetzbox sowie der Voliere mit Jungtieren in einer Schale auf dem Boden, da nicht alle Jungtiere direkt die Wasserquelle finden. Ich nutze zwei unterschiedliche Größen bei den Röhrchen für die Zuchtboxen. Normale Größe und große Größe für Boxen mit Jungtieren. Hier noch zwei Tipps zum Wasser:

  • Wechselt das Wasser auf alle Fälle täglich aus. Wasser, das lange steht ist anfällig für Keime und deshalb solltet ihr auch regelmäßig die Röhrchen gründlich spülen. Im Bericht "Hygiene" gehe ich auf dieses Thema noch detaillierter ein.
  • Manche Elterntiere haben die dumme Angewohnheit sehr feucht zu füttern und plantschen förmlich mit dem Wasser herum. Folglich ist auch das große Röhrchen schnell mal leer. An der Stelle solltet ihr dann allerdings nicht nachgeben und es nicht mehrmals am Tag wieder auffüllen. Die Tiere sollten lernen, sich das Wasser richtig einzuteilen.

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